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Brandenburg aktuell vom 9.2.2015 (rbb): Streit um die Einschulung

 

Interview mit Herrn Seelbach, hier der Text:

 

"Hr. Platt: Herr Seelbach, wie halten Sie es mit der Initiative? Unterstützen Sie die Forderung oder nicht?

 

Hr. Seelbach: Wir vertreten ja alle Eltern. Wir hatten die Diskussion schon 2013 mit dem Ministerium. Damals gab es ja auch schon mal den Plan, den Stichtag wieder zurückzulegen – also auf den 30.6. Vor 2005 hatten wir das ja auch.

Wir sind dann mit dem Ministerium übereingekommen, dass dem Elternwunsch entsprechend relativ unbürokratisch das Verfahren durchgeführt wird.

 

Unterstützen Sie jetzt die Forderung der Initiative auf Rückverlegung auf den 30.6.?

 

Inzwischen ja!

 

Aber was bringt das eigentlich? Letztlich sprechen wir doch nur von 3 Monaten. … Hat das so eine große Wirkung?

 

Es sind immerhin 25% eines Jahrganges. Der Landeselternrat ist der Meinung, dass in der Regel mit 6 Jahren eingeschult werden sollte. Frühreife Kinder sollten natürlich früher in die Schulen. Dafür setzen wir uns auch ein. Wir sind nicht generell gegen eine Früheinschulung, aber es hängt immer vom Kinde ab.

Das ist die Situation, die uns nicht gefällt: Viele Schulleiter entscheiden danach, wie gerade die organisatorische Situation ist. Wenn Eltern sehen, dass ihr Kind noch nicht reif ist für die Schule und der Schulleiter dann sagt: „Tut mir leid, ich muss erst mal die Klasse voll kriegen!“, dann sind das aus unserer Sicht die falschen Argumente. Es muss vom Kinde her gedacht werden und was das Beste für das einzelne Kind ist - und nicht danach wie gerade die schulorganisatorischen Bedingungen sind.

 

Sind Ihnen mehrere solcher Fälle … bekannt, in denen Schulleiter nach - wie Sie sagen - organisatorischen Gesichtspunkten entscheiden? ...

 

Leider Ja. Wir haben eine Umfrage im Landeselternrat gemacht. Im Raum Potsdam wird schon auch im Interesse der Eltern verfahren. Aber sobald es in die Kreise geht und im ländlichen Raum haben wir sehr viele Rückmeldungen, dass sich die Schulleitungen nicht nach den Empfehlungen richten, die das Ministerium Ende 2013 gegeben hat, nämlich stärker den Elternwunsch zu berücksichtigen.

 

Was können also Eltern machen, wenn sie in einer solchen Situation sind: Eigentlich müsste vom Gesetz her eingeschult werden, die Eltern sind aber der Meinung, ein Jahr Rückstellung wäre besser. Der Schulleiter widerspricht. Was können Eltern da machen?


Letztlich liegt leider die Entscheidung beim Schulleiter, das ist die rechtliche Situation. Aber man kann schon Druck machen: ärztliche Gutachten, Kita-Empfehlungen und so weiter. Wir machen im Moment auf übergeordneter Ebene entsprechenden Druck, dass sich das Verhalten der Schulorganisation ändert.

 

Vielen Dank, Wolfgang Seelbach. Es wird die Eltern nur wenig trösten, das bedeutet nämlich viel Aufwand – aber dennoch vielen Dank für diese Einschätzungen."

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