Der Verband der Schulpsychologen hat sich gegen Pläne ausgesprochen, die Schulpsychologie zukünftig den Kreisverwaltungen zu unterstellen. Der Verband befürchtet einen Verlust an Unabhängigkeit und eine Gefährdung der notwendigen finanziellen Unterstützung.
Er fordert die Beibehaltung der bisherigen Fachaufsicht durch das Ministerium.
Der LER hat auf seiner Sitzung am 9.1.2016 zwei Vertreterinnen des Verbandes angehört und das Thema beraten. Er bekräftigt die Forderung nach Verbesserung der Versorgung mit Schulpsychologen und hält die Unabhängigkeit und ausreichende materielle Unterstützung der schulpsycholgischen Arbeit vor Ort für unabdingbar. Der LER wird sich in naher Zukunft noch genauer mit den Plänen befassen und dann ggf. eine Position formulieren.
Die medienwirksame Kampagne des LER und anderer Gremien und Organisationen in den Jahren 2013 und 2014 zeigt erste Erfolge. Nachdem die Förderung zusätzlicher Stellen durch das Land im rot-roten Koalitionsvertrag Eingang gefunden hat, konnten 2015 landesweit nach Angaben des MBJS 43 neue Stellen in der Schulsozialarbeit geschaffen werden. Seit 2012 ist die Schulsozialarbeit von 168 über 179 (2013) und 172 (2014) auf 211 Stellen (2015) gewachsen.
Dazu kommen nach eigenen Recherchen noch 6 Stellen, die der Kreistag Uckermark beschlossen und 2 weitere Stellen aus Barnim (Panketal).
Die Aufstockung des Personalkostenförderprogramms wurde allerdings von den Kreisen sehr unterschiedlich aufgenommen. Havelland hat seine Schulsozialarbeit stellenmäßig am stärksten erhöht und von
7 auf 14 verdoppelt. MOL, OHV und PM haben je 4 weitere Stellen eingerichtet.
Potsdam und Oder-Spree haben nach der Statistik des MBJS das Förderprogramm noch nicht genutzt und verzeichnen keinen Zuwachs. Hier gibt es noch einiges für die Elternräte vor Ort zu tun!
Mehr Zahlen finden Sie in der Antwort auf eine kleine Anfrage:
Entwicklungsworkshop zur Erstellung des Online-Wegweisers „Seelische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen im Land Brandenburg“
Ulrike Schwenter und Stefan Teltzrow haben für den Landeselternrat bei diesem Worksop mitgearbeitet.
"Es ging um die Erstellung eines niedrigschwelligen Informationsportals, das mögliche Wege zur Hilfe aufzeigen will." (Ulrike Schwenter)
Rangsdorf: Gerangel um die Verteilung der knappen Mittel für Schulsozialarbeit
Am Fontane-Gymnasium wurden die Sozialarbeiterstunden von 20 auf 5 gekürzt. Die Schule fordert weiterhin die volle Stundenzahl, der Jugendhilfeausschuss sieht weniger Bedarf.
kobranet: Material zur Schulsozialarbeit
Antrag des Landesrates der Eltern, einstimmig vom LSB am 15.6.2013 angenommen:
a) „Der LSB fordert Kreise, Land und Bund auf, für die Weiterfinanzierung der am Jahresende auslaufenden Mittel für Schulsozialarbeit, die nach dem Bildungs- und Teilhabepaket finanziert wurden, zu sorgen. Dabei sind alle Kreise zu unterstützen, unabhängig davon, wie die Mittel verwendet wurden."
b) "Jede Schule sollte mindestens eine Stelle (VZE) für Schulsozialarbeit erhalten."
Begründung: "zu a) Die Mittel für Schulsozialarbeit, die nach dem Bildungs- und Teilhabepaket finanziert wurden, laufen am Jahresende aus. Es gibt aber weiterhin Bedarf, wie die Auslastung zeigt. Die Kreise, die befristete Stellen eingerichtet haben, sollen die Möglichkeit erhalten, diese weiterzuführen, die anderen Kreise sollen aber nicht benachteiligt werden und entsprechende Mittel weiterhin zur Verfügung haben.
zu b) Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass an allen Schulen Bedarf an Schulsozialarbeit besteht."
Oberschulrat a.D. unterstützt die Initiative zur Schulsozialarbeit!
Leserbrief zu „Brandenburgs Eltern fordern Sozialarbeiter für alle Schulen“, MAZ vom 17.6.14
„Wenn sogar Eltern und deren Vertreter nach mehr Sozialpädagogen rufen und fast alle Fraktionen der Forderung zustimmen, dürfte doch der Realisierung kaum etwas im Wege stehen. Dass die Schulsozialarbeit angesichts zunehmender Probleme und der Erziehungsdefizite in den Familien immer dringlicher wird, ist inzwischen eine Binsenweisheit. Jede Ganztagsschule braucht geschulte Kräfte für die Freizeitgestaltung, für die Unterstützung der Lehrkräfte, vor allem für gezielte Hilfen bei den Übergängen, denn hier entscheidet noch immer die Herkunft bzw. die fehlende häusliche Unterstützung, was angesichts der Zunahme der Alleinerziehenden oder der Berufstätigkeit beider Elternteile kein Wunder ist, aber auch kein Vorwurf sein darf.
Das ist eine staatliche Aufgabe von höchster Priorität angesichts beginnenden Facharbeitermangels einerseits und gleichzeitiger Zunahme nicht hinreichender Berufsqualifikation der Schulabgänger andererseits. Wir müssen endlich die Schule als Bildungseinrichtung neu denken. Tatsächlich muss sie mehr und mehr zu einer familienergänzenden, familienstützenden sozialpädagogischen Einrichtung werden, die eben nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Kompetenzen, die für das spätere soziale Miteinander Modelle und Erfahrungen anbietet, die kulturelle, musische und handwerkliche Fertigkeiten in den Werkstätten, Sportanlagen und Ateliers einer Gemeinschaftsschule für alle schafft. Sind die Erfahrungen hier positiv, so werden die Absolventen diese Einrichtung auch später in Fortbildungskursen oder HVS-Seminaren erneut aufsuchen. Ein weiteres: Viele kriminelle Karrieren beginnen mit dem Misserfolg in der Schule. Sozialpädagogen, Erzieher und Schulpsychologen können durch ihre Kompetenz die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer ergänzen und den Schülern Motivationshilfen geben und interessante Felder erfolgreicher Betätigung schaffen.
Offen bleibt die Finanzierung, ein Problem in einem reichen Land. Die Fraktionen sind gut beraten, wenn sie die Situation nicht nur beklagen, sondern schnellstens einig handeln.
Wilfried Seiring,
Leitender Oberschulrat a.D. Schönwalde“
Veröffentlicht am 28.6.2014
Elternbrief 4/2014 zu Schulsozialarbeit
Liebe Eltern,
wie Sie sicherlich wissen, leisten Schulsozialarbeiter an einigen unserer Brandenburger Schulen eine überaus wichtige Arbeit. Leider gibt es solche Schulsozialarbeiter immer noch nur an einzelnen Schulen, so dass die allermeisten Schulen des Landes ohne eine solche Unterstützung auskommen müssen. An diesen Schulen können dadurch leider keine Schüler wirklich fach- und sachgerecht „aufgefangen“ werden, die in irgendeiner Form Probleme haben oder machen und dadurch u.a. auch nicht sinnvoll am Unterrichtsgeschehen teilnehmen können.
Familiäre Probleme z.B., um nur ein mögliches Problemfeld anzusprechen, die sich auch massiv auf Kinder und Jugendliche auswirken können, gibt es überall,
auf dem Land und in den Städten und den sog. Speckgürteln,
in den sog. bildungsnahen sowie den sog. bildungsfernen Familien,
bei Kindern in Oberschulen, genauso wie bei Kindern auf Gymnasien und natürlich auch
bei kleineren Kindern in den Grundschulen ebenso wie bei Schülern aus dem 12. Jahrgang.
Drogenkonsum, Amokandrohungen und Suizidankündigungen sind sehr deutliche Anzeichen für entsprechende Fehlleitungen, allerdings sind sie nur die Spitze des Eisberges.
Lehrer können sich auf Grund ihrer Lehrtätigkeit zeitlich nur sehr begrenzt und damit häufig sehr unzureichend dieser Schüler annehmen, ihnen helfen, die Probleme zu lösen und sie damit wieder befähigen, sich erneut ihren schulischen Aufgaben zu widmen. Und auch für uns Eltern ist der Einfluss auf unsere Kinder bzw. ihr Verhalten innerhalb der Schule leider zumeist nur gering.
Für uns Brandenburger Eltern ist es daher unerlässlich, dass unsere Kinder in ihren Schulen durch kompetente Schulsozialarbeiter aufgefangen und fach- und sachgerecht betreut werden können, wenn es ihnen nicht gut geht, wenn sie Probleme haben.
Deshalb fordern wir
für jede Brandenburger Schule einen Schulsozialarbeiter, optimal wäre ein Schulsozialarbeiterteam, bestehend aus einer Schulsozialarbeiterin und einem Schulsozialarbeiter, ergänzt durch einen Schulsozialhelfer
die Festschreibung eines solchen Schulsozialarbeiters bzw. eines Schulsozialarbeiterteams für jede Schule im Brandenburgischen Schulgesetz
Der Landeselternrat wird dazu die Parteien befragen und Sie, die Eltern, über die eingegangenen Antworten auf dieses Schreiben informieren und ggf. weitere Maßnahmen im Hinblick auf unsere Forderungen planen. Selbstverständlich können Sie uns auch Erfahrungen, Meinungen und Anregungen zusenden an wolfgang.seelbach@t-online.de .
Ihr Wolfgang Seelbach für den Landesrat der Eltern Brandenburg, eine Initiative des KER HVL
Herzlich willkommen!
Wir freuen uns, Sie hier begrüßen zu dürfen – ob als Eltern, die sich aktiv für die Belange ihrer Kinder und Schulen einsetzen, oder als Interessierte, die mehr über unsere Arbeit erfahren
möchten.
Der Landeselternrat steht für den Austausch und die Zusammenarbeit von Eltern mit Schulen und Bildungsein-richtungen, um die best-mögliche Entwicklung für alle Kinder zu fördern. Gemeinsam können wir
viel bewegen, bringen Sie sich gerne ein!
Ihr Landeselternrat Brandenburg